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Burg der Herren von Arnsburg – Burgwüstung Hainfeld

Bereits im Frühmittelalter auf den Hängen oberhalb des Zisterzienserkloster Arnsburg gründeten die Herren Arnsburg eine erste Burganlage mit hohem Verteidigungswall, eine sogenannte “Spornburg”. Die beeindruckenden, mehrere Meter hoch erhaltenen Reste des Walls finden sich im Wald nördlich des Klostereingangs.

Eine zweite Burganlage wurde im späten 10. Jahrhundert auf dem “Hainfeld” gegründet. Vom Kloster führt ein beschilderter Weg entlang der Klostermauern durch alte Steinbrüche auf die Höhe südlich des Klosters. Von dieser Anlage wurden die Grundmauern nach den Ausgrabungen 1984/1985 restauriert.

Außer dem Bergfried haben sich die Mauern der kleinen Burgkapelle erhalten, die später vergrößert wurde. An dieser Stelle bestand als jüngster Bau bis in das hohe Mittelalter die 1399 gegründete “Heiligkreuzkapelle”, die als Wallfahrtskirche mit angeschlossenem Ablassmarkt bis in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges erhalten blieb und erst 1623 aufgegeben wurde. Man nimmt an, dass in den alten Mauern auch die ersten Zisterziensermönche während der Bauzeit des Klosters gelebt haben.

Die Burg auf dem Hainfeld war für fast 200 Jahre der Hauptsitz der Herren von Hagen und Arnsburg, eine der einflussreichsten Familien in Hessen. Unter Konrad II. verlegten sie ab 1150 ihren Stammsitz auf die Höhe des Münzenberges und benannten sich in “von Münzenberg” um.

Die Herren von Arnsburg bzw. “von Münzenberg” erlangten ihren weitreichenden Einfluss als sogenannte Ministeriale der Staufen, bis ihr Haus nach dem Erlöschen der Linie an die Grafen zu Solms fiel.

Lage: Lich, ST Arnsburg, östlich der Straße nach Muschenheim
Zu Fuß: Kloster und die Grundmauern der Burg liegen am Kulturhistorischen Rundwanderweg Muschenheim, der mit 4 oder 10 Kilometern vom Parkplatz kurz vor der Klosterpforte gestartet werden kann.
Info: Stadt Lich, Tel. 06404 806-100, Homepage Stadt Lich Historischer Wanderweg