Die mittelalterliche Neustadt stand seit dem 13. Jahrhundert eine dem heiligen Paulus geweihte Pfarrkirche. Südlich dieser Kirche und mit dieser durch einen Gang verbunden, entstand als letztes Kloster Grünbergs das der Augustinerinnen. Das Kloster wurde 1457 unter dem Namen “Clause der Sustern Ordens sancti Augustini” erstmals erwähnt.
Nachdem 1537 das Kloster offiziell geschlossen wurde unterhielten die Nonnen darin bis ins 19. Jahrhundert ein Hospital, das später als Altenheim der Stadt genutzt wurde.
Vom Kloster ist noch ein langgezogenes Fachwerkgebäude aus der Zeit um 1500 erhalten. Seine große, zweischiffige Halle im Erdgeschoss ist typisch für die Spitalbauten der Zeit. Heute beherbergen die historischen Räume das Grünberger Stadtmuseum “Museum im Spital“.
Alle anderen Gebäude des Klosters sind verschwunden und an Stelle der alten Kirche wurde 1723 – 1740 die Friedhofskirche erbaut. In der Kirche befinden sich noch einige alte Grabsteine. Beeindruckend sind die Grabmäler aus der Biedermeierzeit und dem ausgehenden 19. Jahrhundert auf dem kleinen Friedhof der Spitalkirche. Hier zeigt sich auch der außergewöhnliche Reichtum der Grünberger, die nach alten Steuerlisten die höchsten Abgaben im Großherzogtum Hessen aufgebracht haben.
Adresse: Grünberg, Hintergasse 22 und 24