Den antiken Quellen zufolge siedelten die Kelten in einem großen Gebiet, das von der französischen Atlantikküste bis nach Tschechien, Slowakei, Ungarn und von den Alpen bis zu den deutschen Mittelgebirgen reichte. Das GießenerLand lag also am Rande des keltischen Kulturbereiches.
Als die Hochzeit der Kelten in Hessen bezeichnet man die letzten sechs Jahrhunderte vor Christi Geburt. Eine für Archäologen sehr lange Epoche, an deren Anfang der Keltenfürst von Frankfurt und an deren Ende die Waffenfunde vom Dünsberg in Biebertal-Fellingshausen stehen.
Neben dem Dünsberg sind in unserer Region weitere keltische Fundstätten registriert worden u. a. in Allendorf/Lumda, Gießen-Kleinlinden, Lich-Muschenheim und Gießen. Die größte Siedlung der Kelten im GießenerLand wurde jedoch auf dem Dünsberg nachgewiesen. Die Kelten siedelten sich über Jahrhunderte v. Chr. am Dünsberg an und es entstand ein Oppidum – eine keltische Großstadt, die heute als eine der letzten keltischen großen Siedlungsstätten nördlich des Mains gilt.
Die Zeit der Kelten endete im GießenerLand wahrscheinlich schon vor der Ankunft der Römer in den letzten Jahrzehnten vor Christi Geburt. Wohin jedoch die letzten keltischen Siedler des GießenerLandes verschwanden, ob sie abwanderten oder mit den Neuankömmlingen verschmolzen, wird uns wahrscheinlich für immer verborgen bleiben.