Zur Zeit der Einführung der Reformation war die im romanischen Baustil errichtete Großen-Lindener Kirche eine dem Heiligen Petrus geweiht Pfarrkirche. Die Petruskirchen zählen mit zu den ältesten Kirchen Deutschlands. Sie waren die ersten Steinkirchen und stammen ursprünglich aus dem 8. oder 9. Jahrhundert. So stellt die Großen-Lindener Kirche in ihrer ganzen Bauweise eine altchristliche Basilika dar. Wahrscheinlich ist, dass vor dem Bau der ersten Steinkirche bereits ein schlichter Holzbau, eine hölzerne Kapelle sich auf dieser Anhöhe stand.
Die St. Peterskirche wurde im Jahre 1206 erstmals urkundlich erwähnt. Den ältesten Teil der jetzigen Kirche datieren Kunsthistoriker in das 12. Jahrhundert (um 1120). Kurze Zeit später um 1230 erhielt sie das heute berühmte romanische Westportal, das vermutlich von Ritter Macharius von Linden gestiftet wurde. Inzwischen hat dieses Figurenportal überregionale baugeschichtliche Bedeutung erlangt.
Das Figurenportal wurde vermutlich um 1600 gleichzeitig mit der Errichtung der Flankentürme von der Südseite an die heutige Stelle im Westen versetzt. Er ist einmalig in Deutschland wegen seines außergewöhnlich gestalteten Bilderzyklus, der stilistisch noch am ehesten von oberitalienischen Vorbildern ableitbar ist. Die figürlichen Szenen stellen nach einer These von Pfarrer Schultes und Professor Koeniger die Geschichte des nachweislich in Großen-Linden verehrten Heiligen Wenzeslaus, der, nachdem er als Herzog von Böhmen getauft worden war, durch die Hand seines Bruders als Märtyrer starb, dar.
Adresse
Linden, ST Großen-Linden, Junkergasse 7
Offenen Kirche
Seit September 2015 ist die Kirche jeden Donnerstag von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr für Besucher geöffnet.