Am Ostufer der Lahn gegenüber vom Ortskern von Ruttershausen erhebt sich ein Felsvorsprung, der Kirchberg. Zur vorchristlichen Zeit diente der Kirchberg wohl noch als germanische Kult- und Gerichtstätte. Während der Christianisierungsphase entstanden hier zunächst eine Kapelle und später eine Kirche, die durch eine Urkunde von 1227 belegt ist.
Auf dem romanischen Vorgängerbau wurde hier von 1495 bis 1508 eine spätgotische Kirche errichtet, wobei der breite Turm mit den Glocken von 1310, 1380 und 1432 übernommen wurde. Die erbaute zweischiffige, spätgotische Hallenkirche mit vier ungleich breiten Achsenabständen und asymmetrisch angesetztem Chor entstand in ungewöhnlicher Bauabfolge von Westen nach Osten aus Basaltbruchstein.
Die malerisch gelegene Kirche mit dem Pfarrhof war früher Mittelpunkt des gleichnamigen Kirchspiels und Dekanatssitzes. Zu den wertvollen Ausstattungsstücken gehören das spätgotische, große Kruzifix auf dem Altar, das Rokokogehäuse der Orgel und die dreifarbig gefassten Doppelgrabsteine aus der Zeit um 1600 mit Wappen an den Seiten.
Adresse
Kirchberg 1, 35457 Lollar, ST Ruttershausen